Anforderungsmanagement

Kennen

• Erhebungsmethoden
• Prüfmethoden
• Inhalte von Anforderungsdokumenten

Wissen und Anwenden

• Erheben von Anfoderungen
• Schreiben eines Anforderungsdokuments

Stakeholders

Opportunity

Requirements

System

Work

Team

Way of Working

Warum ist das wichtig?

• Eine hohe Zahl von Softwarefehlern entsteht bereits bei den Anforderungen
• Je höher der Abstand zwischen Fehler machen und Fehler finden/beheben, desto teurer
• Man geht von bis zu 100fach höheren Kosten aus

Gründe für Anforderungsfehler

• Fehlende Anforderungen
• Unklare Formulierung
• Unterschiedliches Domänenwissen
  • Implizites Vorwissen
  • Auslassen von „Selbstverständlichem“

Was ist eine Anforderung?

• Bedingung oder Fähigkeit, die von Benutzer (Person oder System) zur Problemlösung oder Zielerreichung benötigt wird
• Bedingung oder Fähigkeit, die System erfüllen oder besitzen muss, um Vertrag, Norm, Spezifikation oder andere Formalia zu erfüllen

Was ist ein Stakeholder?

Ein Stakeholder eines Systems ist eine Person oder Organisation, die (direkt oder indirekt) Einfluss auf die Anforderungen des betrachteten Systems hat.

Stakeholdermanegement

• Wünsche und Bedürfnisse verstehen
• Dokumentieren
• Risiko minimieren, dass das System nicht den Bedürfnissen und Wünschen entspricht

Anforderungsmanagement

• Kennen der relevanten Anforderungen
• Konsens unter Stakeholdern über Anforderungen herstellen
• Anforderungen dokumentieren

Teilaufgaben

• Ermitteln
• Dokumentieren
• Prüfen und abstimmen
• Verwalten

Formale Hilfsmittel

• Technische, schriftliche Kommunikation
• Glossar
• Beschreibungssprachen wie UML
• Referenzierbarkeit (REQ-1, REQ-2, SH-1, SH-2, …)

Arten von Anforderungen

• Funktionale Anforderung
• Qualitätsanforderung
• Randbedingung

Funktionale Anforderung

Eine funktionale Anforderung ist eine Anforderung bezüglich des Ergebnisses eines Verhaltens, das von einer Funktion des Systems bereitgestellt werden soll.

Qualitätsanforderung

Eine Qualitätsanforderung ist eine Anforderung, die sich auf ein Qualitätsmerkmal bezieht, das nicht durch funktionale Anforderungen abgedeckt wird.

→ Qualität der Funktionalität, Zuverlässigkeit, Benutzbarkeit, Effizienz, Änderbarkeit, Übertragbarkeit

Randbedingung

Eine Randbedingung ist eine Anforderung, die den Lösungsraum jenseits dessen einschränkt, was notwendig ist, um die funktionalen Anforderungen und die Qualitätsanforderungen zu erfüllen.

Anforderungsquellen

Stakeholder

• Müssen identifiziert werden
• Management nötig

Dokumente

• Normen/Standards/Gesetze
• Dokumente des Altsystems

Bestehende Systeme

• Möglichkeit zum Ausprobieren

Anforderungsquellen (Beispiel)

Beispiel

Kano-Modell

Basismerkmale

Selbstverständlich vorausgesetzte Systemmerkmale (unbewusst)

Leistungsmerkmale

Explizit geforderte Systemmerkmale (bewusst)

Begeisterungsmerkmale

Vorher unbekannte Merkmale, die überraschen und begeistern (unbewusst)

Anforderungsspezifikation

• Basis für die Systementwicklung
• Rechtliche Verbindlichkeit
• Beherrschung von Komplexität
• Zugänglichkeit

Text vs. Modell

Req-1 Das System muss die Eingabemasken anzeigen.
Req-2 Nachdem die Aktion „Eingabemaske anzeigen” beendet wurde, oder nachdem die Aktion „Fehler anzeigen” beendet wurde, muss das System dem Benutzer die Möglichkeit bieten, Daten einzugeben.
Req-3 Nachdem die Aktion „Daten eingeben” beendet wurde und falls die Daten ok sind, muss das System die Daten speichern.
Req-4 Nachdem die Aktion „Daten eingeben” beendet wurde und falls die Daten nicht ok sind, muss das System die Fehler ausgeben.

Sichten auf Anforderungen

Strukturperspektive

• Beziehungen im Systemkontext
• Struktur von Daten

Funktionsperspektive

• Datenfluss und –verarbeitung
• Systematik

Verhaltensperspektive

• Systemzustände
• Verhalten

Übersicht

• Rahmenbedingungen die Einfluss auf Anforderungen oder Lösungsmöglichkeiten haben

Randbedingungen (Beispiel)

Beispiel

Übersicht

Zum Kontext des geplanten Systems gehören

• Andere Systeme mit operationellem Zusammenhang
• Rollen bzw. Personen die im Betrieb mit dem System interagieren
• Notwendige Schnittstellen

Darstellung sollte beinhalten

• Systemgrenze des betrachteten Systems
• Interagierende Nachbarsysteme und Akteure
• Schnittstellen zwischen System und Nachbarsystem

Modellierung z.B. mit UML-Komponentendiagramm oder bei eingebetteten Systemen alternativ mit SysML-Blockdiagramm

Kontext (Beispiel)

Beispiel

Übersicht

• Spezifikation von fachlichen Begriffen und fachlichen Daten
• Modellierung der Domänendaten
• ER-Diagramm oder UML-Klassendiagramm

Domäne (Beispiel)

Beispiel

Glossar (Beispiel)

Beispiel

Übersicht

• Modellierung von Anwendungsfällen
  • Tabellarisch
  • UML Use Case
• Qualitätsanforderungen
• Ablaufdynamik
  • Kontrollfluss
  • Datenfluss
  • Zustandsmodellierung

Use Cases (Beispiel)

Beispiel

Qualitätsanforderungen

• Typischerweise textuell
  • Klassisches Mittel
• Text kann Modelle ergänzen
• Manches lässt sich nicht mit Modellen ausdrücken

Beispiele

Das System muss dem Kunden die Möglichkeit bieten, sich über Seminare und Veranstaltungen zu informieren.

Das System muss die Kundendaten permanent speichern.

Das System muss fähig sein, dem Buchhaltungssystem Rechnungsdaten mindestens einmal pro Tag zur Verfügung zu stellen.

Qualitätsanforderungen (Beispiel)

Beispiel

Ablaufdynamik (Beispiel)

Beispiel

Prüfkriterien

Inhalt

Wurden alle relevanten Anforderungen in erforderlicher Detaillierung erfasst?

Dokumentation

Wurden Dokumentations- und Spezifikationsvorschriften eingehalten?

Abgestimmtheit

Stimmen die Stakeholder überein?

Sind Konflikte aufgelöst?

Prüftechniken

• Reviews
  • Stellungnahme
  • Inspektion
  • Walkthrough
• Perspektivenbasiertes Lesen
• Prüfung durch Prototypen
• Einsatz von Checklisten

Stellungnahme

• Ein Dritter liest die Anforderungen gegen
• Suche nach Qualitätsmängeln
• Markierung und Erläuterung

Inspektion

Planung

• Inspektionsziel
• Artefaktauswahl

Fehlersuche

• Einzeln oder im Team

Fehlersammlung

• Sammeln
• Konsolidieren
• Dokumentieren

Walkthrough

• Autor stellt Reviewern Anforderungen gemäß seiner Priorisierung und Sortierung vor
• Qualitätsmängel werden in Sitzung identifiziert und protokolliert

Perspektivenbasiertes Lesen

• Mehrmaliges Lesen
• Jeweils Fokus auf eine Perspektive
  • Kunde/Nutzer
  • Softwarearchitekt
  • Tester

Prototypen

• Erlebbare Anforderungen
• Zwei Typen
• Wegwerfprotoypen
• Evolutionäre Prototypen
• Prototyp deckt Teil der Anforderungen ab

Checklisten

• Fragen und Aussagen
• Leitfaden

Grundlagen

• Anforderungen werden in einem Textdokument oder einem Anforderungsmanagementtool verwaltet
• Neben Name und Beschreibung können verschiedene Attribute aufgenommen werden

Attribute

Wir nutzen folgende Attribute:

• Identifikator
• Name
• Beschreibung
• Quelle
• Priorität
  • Mandatory
  • Nice-to-have
  • Optional